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  • barbara907

ABC der Arbeitspsychologie - B wie Burnout - Das Burnout-Syndrom



Die heutige Leistungsgesellschaft erwartet von uns Flexibilität, Mobilität, eine andauernde Lernbereitschaft und hohe Motivation. Um Arbeitgebende von sich zu überzeugen, sollte man innovative Ideen haben, auch unter Zeitdruck sehr gute Leistungen erbringen und ein Teamplayer sein. Wenn Arbeitsanforderungen nicht mehr erfüllt werden können, kann das schnell zu Verunsicherung und Überforderung führen und Stress auslösen. Arbeitnehmende, die über einen längeren Zeitraum Stress ausgesetzt sind und mit diesem nicht adäquat umgehen können – weil beispielsweise soziale Unterstützung oder eigene Kontrollmöglichkeiten fehlen – haben ein erhöhtes Risiko für somatische und/oder psychiatrische Erkrankungen. Zu diesen Erkrankungen zählt auch das weitläufig bekannte Burnout-Syndrom, das einen Zustand berufsbezogener chronischer Erschöpfung beschreibt.

Nach einer genaueren Definition von Maslach und Jackson (1984) wird Burnout als ein Zusammenspiel aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisation und reduzierter Leistungsfähigkeit gesehen. Emotionale Erschöpfung zeigt sich darin, dass sich die Betroffenen durch den ständigen Kontakt mit anderen Menschen emotional überanstrengt fühlen. Mit Depersonalisation meint man gefühlslose und abgestumpfte Einstellungen und Reaktionen gegenüber den eigenen Klienten, Kunden oder Patienten. Ein typisches Merkmal ist außerdem, dass die eigene Arbeit laufend negativ beurteilt wird und sich daraus ein schwacher beruflicher Selbstwert entwickelt (reduzierte Leistungserfüllung).

Das Burnout-Syndrom hat nicht nur für Betroffene, sondern auch für Arbeitgebende weitreichende negative Folgen, wenn sich Fehlzeiten und Arbeitsausfälle häufen. Vor diesem Hintergrund spielen präventive Faktoren wie angemessene Anforderungen an die Tätigkeit, regelmäßige Mitarbeiter*innengespräche und ein unterstützendes soziales Umfeld eine besonders wichtige Rolle.


Quellen:

Maslach, C. & Jackson, S.E. (1984). Burnout in organizational settings. In S. Oskamp (Hrsg.), Applied social psychology annual (pp. 133–154). Beverly Hills, CA: Sage.

Nerdinger, F.W., Blickle, G. & Schaper, N. (2011). Arbeits- und Organisationspsychologie (2. Aufl.). Heidelberg: Springer.

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